Kurz und knapp zum Test: Ich teste den Kayano seit Jahren in jeder neuen Ausgabe. Der Kayano 28 hat mich wieder überzeugt, interessant war, dass er im Vergleich zu seiner Neuauflage, dem Kayano 29 eher minimalistischer und etwas flacher ausfiel. Den Einen wird dies gefallen, den anderen weniger gut helfen. Ich erkläre nun wem er zu empfehlen ist und wer sich eher an meinem Test des Kayano 29 orientieren sollte.
Die Stärken und Schwächen des Kayano 28
Wir sprechen beim Kayano 28 ganz klar von einem Stabilschuh. Die Kayano-Reihe steht für Stabilität, Unterstützung und Dämpfung.
Stabilität kommt hier wieder durch das Dynamic Duomax und die Mittelfußbrücke durch, die in der Zwischensohle verbaut wurde.
Solltest Du dich damit nicht auskennen, kein Problem. Stabilschuhe bilden eine eigene Kategorie unter den Laufschuhen. Sie kommen mit speziellen Stützen daher, die sich zwischen den Anbietern teils stark unterscheiden können. Asics verbaut im Kayano seit Jahren die besagten zwei Elemente in Form einer etwas härteren Zwischensohle, die nur an gewissen Stellen des Schuhs zum Einsatz kommt, und einer Mittelfußbrücke aus Hartplastik, die ebenfalls ca. auf Mittelfußhöhe verbaut wird. Das Ganze dient dann im Endprodukt als zusätzlicher Schutz vor dem Abknicken und sorgt dafür, dass Du als Läufer aufrechter und stabiler auftrittst.
Die primäre Zielgruppe sind deshalb auch im Kayano 28 wieder die Läufer mit Überpronation. Das Überpronieren steht für ein zu starkes Einknicken des Fußes, hin zur Innenseite. Genau dabei hilft der Kayano seit Jahren in jeder seiner Ausgaben.
Was mir am Kayano 28 irgendwie echt gut gefallen hat, ist, dass er etwas flacher als sein Nachfolger, der 29. Kayano, daherkommt. Einigen wird dies weniger gut gefallen, nämlich all denen, die gerne das Maximum an Dämpfung mitbekommen wollen. Ich mag beides gerne, da ich jedoch ein Leichtgewicht bin und gerne auch ins Tempo gehe, gefallen mir die minimalistischeren Laufschuhe oft besser. Wie immer ist das hier Auslegungssache. Frage dich selbst, ob Du gerne mehr Dämpfung haben möchtest oder eher den minimal flacheren Stand bekommen willst.
Wichtig an der Stelle allerdings: Der Kayano 28 ist wirklich nur minimal flacher. Ohne meine Worte hättest Du dies nie gemerkt, schätze ich. Selbst wenn Du wie ich beide Schuhe zuhause haben wirst, wird der Unterschied geringfügig sein. Für mich als Tester sind diese kleinen Unterschiede jedoch wichtig und nach Jahren an zig Tests fallen sie mir auch schnell auf. Deshalb schreibe ich dann offenherzig drüber und versuche dem Leser so auf ehrliche Weise zu helfen. Die Details spielen dabei eben auch eine Rolle.
Untergründe und Weiteres
Was der Kayano 28 ebenfalls gut hinbekommt, ist es, zu Tempoläufen einzuladen. Sein Ziel ist die Stabilität, Bestleistungen und Tempo sind Nebensache, ganz klar, doch im Vergleich vieler Stabilschuhe haben mir hier die Beschleunigungen besser gefallen. Das liegt am Mix aus weicher Dämpfung und dem Fakt, dass der Schuh zwischen Spitze und Mittelfuß nicht so stark abflacht. Alles wirkt ausgeglichener und auf einer Höhe. Der 29. Kayano hat beispielsweise vorne eine deutlich höher zugehende Schuhspitze und ist für mich deshalb der bessere Dauer-Lauf-Laufschuhe, bei dem Tempo aber schwieriger aufzubauen ist.
Willst Du also einen Mix aus weicher Dämpfung und ab und an mal ein wenig Beschleunigung, empfehle ich dir eher den Kayano 28.
Auf Asphalt und im Park funktioniert der Schuh am besten. Auf dem Laufband geht auch alles, das ist kein Problem, aber weiches Laufband mit sowieso bereits weicher Dämpfung ist immer etwas, was ich persönlich nicht so gerne mag. Funktionieren tut es aber. Auf Asphalt – der ist deutlich härter und sehr eben – läuft sich der Kayano 28 am besten. Im Park auf Schotterwegen und in Kurven greift dessen Außensohle gut. Die hat Asics seit Jahren im Griff, sie ist astrein konzipiert und sehr griffig, selbst auf nassgeregneter Strasse.
Fazit zum Test
Ist der Schuh gelungen? Absolut. Zu empfehlen? Definitiv. Für alle? Nein. Wer gerne schnell läuft und nicht einknickt, der braucht eher leichteres Schuhwerk, was neutral ist, also nicht unbedingt zusätzliche Stützen bietet. Wer allerdings ein Plus an Stabilität mag und in seinen Stabilschuhen nicht nur langsam, sondern auch mal schnellere, kleine Intervalle einlegen will, dem wird der Kayano 28 richtig gut tun.
Wer sich ein Maximum an Dämpfung mit der gleichen Stabilität wünscht, der greift zum Kayano 29. Meinen Test zu diesem Schuh findest Du hier.
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